Cannabis Apotheke
Cannabis & Cannabinoide
Im März 2017 wurden mit dem neuen Cannabis-Gesetz die Verschreibungs- und damit auch die Erstattungsfähigkeit von Medizinalhanf (Cannabis) erreicht. Durch den erleichterten Zugang profitieren seither viele Patienten von Cannabis als zusätzliche Therapieoption. Aus medizinischer Sicht spielen aber nicht nur Cannabisblüten, sondern auch andere Darreichungsformen von Cannabinoiden, insbesondere als Reinsubstanzen, eine wichtige Rolle. Dabei sind insbesondere das psychoaktive Tetrahydrocannabinol (THC) und das nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD) bedeutsam.
Sowohl THC als auch CBD besitzen ein breites Wirkspektrum, wobei sich beide Substanzen darin sehr unterscheiden. Dem THC werden schmerzlindernde, schlafanstoßende und appetitanregende Effekte zugeschrieben. Es wirkt sich aber vor allem positiv auf Spastiken aus. Außerdem kommt es zur Behandlung der durch Zytostatika ausgelösten Übelkeit zum Einsatz. Das therapeutische Potential von CBD beruht dagegen primär auf seinen neuroprotektiven (Nervenzell-schützend), antikonvulsiven (entkrampfend bei Epilepsie) und anti-entzündlichen Eigenschaften.
Bereits seit Jahren ist bei uns als Cannabis Apotheke die Herstellung von standardisierten öligen Dronabinol (THC)- und Cannabidiol-Tropfen sowie von entsprechenden Kapseln etabliert. Ebenso fertigen wir als Cannabis Apotheke für verschiedene Anwendungen und Lösungen, die beide Cannabinoide in beliebigen Konzentrationen enthalten, an. Damit werden wir den unterschiedlichen Anforderungen einer Cannabinoid-Therapie gerecht.
Mittlerweile existieren eine ganze Reihe verschiedener Sorten an Cannabisblüten, die sich durch ihren unterschiedlichen Gehalt und Verhältnis von THC und CBD auszeichnen. In Abhängigkeit vom Cannabinoid-Gehalt unterscheidet man im Wesentlichen drei Cannabis-Sorten: THC-Typen (THC-Gehalt > CBD-Gehalt), CBD-Typen (THC-Gehalt < CBD-Gehalt), beziehungsweise Intermediärtypen (ausgewogenes THC- und CBD-Verhältnis).
Unsere Verfügbarkeiten der unterschiedlichen Cannabis-Sorten und -Extrakte können Sie einsehen unter:
Neben einer umfangreichen Beratung zu möglichen Indikationen, Neben- und Wechselwirkungen von Cannabinoiden unterstützen wir Sie als Cannabis Apotheke gerne bei der Therapieeinstellung, sowie bei der korrekten Anwendung von Inhalationshilfen (Vaporisatoren).
Auf Wunsch liefern wir Ihre Arzneimittel versandkostenfrei nach Hause – deutschlandweit!
Cannabis Apotheke FAQ
In einer Übersicht der FAQ möchten wir als Cannabis Apotheke auf die wichtigsten Fragestellungen eingehen, die im Zusammenhang mit der Cannabis-Therapie stehen.
Was hat sich am 01.04.2024 geändert?
- Ab 01.04. tritt das Cannabisgesetz – kurz CanG – in Kraft.
- Cannabis ist somit nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft.
- Unterschieden wird zwischen Medizinalcannabis und Konsumcannabis.
- Medizinalcannabis (MedCanG) wird als Arzneimittel eingestuft – und ist weiterhin verschreibungspflichtig und nur in der Apotheke erhältlich!
- Eine Verschreibung von Medizinalcannabis kann mittels E-Rezept und Muster 16- Rezept erfolgen
- Gültigkeit der ausgestellten Rezepte entweder 28 Tage (GKV) bzw. drei Monate (Privatrezept)
- ES IST KEIN BTM-Rezept notwendig!
- Bitte kontrollieren Sie ihr Rezept nach der Ausstellung, denn Apotheken dürfen ein BTM-Rezept nicht versorgen!
Was versteht man unter medizinischen Cannabis?
Wie erhalte ich ein Rezept über Medizinal-Cannabis?
Welche Voraussetzungen müssen für eine Genehmigung vorliegen?
Anspruch auf die Therapie mit Medizinal-Cannabis haben Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen und krankheits-belastenden Symptomen, wenn
- keine adäquate Therapieoption zur Verfügung steht oder nicht angewendet werden kann (z.B. aufgrund von Nebenwirkungen oder Kontraindikationen)
- die Therapie mit Medizinal-Cannabis einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf bzw. auf schwerwiegende Symptome haben
Wichtig: Es handelt sich nicht um eine ultima-ratio-Therapie, d.h. medizinisches Cannabis kann auch dann zum Einsatz kommen, wenn noch weitere, nicht eingesetzte Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen!
Wann übernimmt die Krankenkasse die Therapiekosten von Medizinal-Cannabis?
Laut Gesetzgebung darf nur in begründeten Ausnahmefällen die Therapie mit Medizinal-Cannabis durch die Krankenkasse abgelehnt werden!
Welche cannabisbasierten Arzneimittel können genehmigt werden?
Wie lange dauert das Genehmigungsverfahren?
Was tun im Fall einer Ablehnung?
Wie sieht es mit der Fahrtüchtigkeit nach Konsum des Cannabis aus?
Wie entfalten Cannabinoide ihre Wirkung?
- CB1-Rezeptor: kommt primär im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) vor
- CB2-Rezeptor: wird hauptsächlich von Immunzellen gebildet
Was sind Phytocannabinoide?
Enthält Cannabis noch weitere Inhaltsstoffe?
Was sind die Unterschiede zwischen THC und CBD?
Welche pharmakologischen Wirkungen gehen von THC und CBD aus?
Welche Nebenwirkungen sind unter einer Therapie mit Cannabinoiden zu erwarten?
Die Nebenwirkungen, die unter einer Therapie mit THC- und/oder CBD-haltigen Arzneimitteln auftreten können, sind dosisabhängig. THC kann in geringen Dosierungen zu Schwindel und Müdigkeit führen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert mit der Therapie abends zu beginnen, um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Nebenwirkungen zu minimieren. Bei Überdosierungen können unter THC-Einfluss Aufmerksamkeitsstörungen, Desorientiertheit, Gangunsicherheit oder paranoide Reaktionen auftreten.
CBD ist, anders als THC, auch in hohen Dosen sehr gut verträglich. Sogar Dosierungen bis 50mg pro Kilogramm Körpergewicht werden gut toleriert. Allerdings kann CBD in therapeutischen Dosierungen (10 – 20mg pro Kilogramm Körpergewicht) zu einer Erhöhung der Leberwerte führen. Diese ist in der Regel vorübergehend und normalisiert sich meistens von ganz alleine. Allerdings sollten Patienten mit Vorerkrankungen der Leber nur nach ärztlicher Rücksprache auf CBD eingestellt werden, sofern hohe therapeutische Dosen notwendig sind.
Bei weiteren Fragen zu Nebenwirkungen stehen wir als Cannabis Apotheke gern zur Verfügung.
Können THC und CBD mit anderen Arzneimitteln interagieren?
THC und CBD werden, wie ca. 70% aller Arzneimittel, über die Leber verstoffwechselt und ausscheidungsfähig gemacht. Der Prozess der Verstoffwechslung der Cannabinoide spielt bei der oralen Einnahme cannabisbasierter Arzneimittel, z.B. in Form von Vollspektrum-Extrakten oder als ölige Dronabinol/Cannabidiol-Lösung, in Bezug auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln eine größere Rolle als bei inhalativer Anwendung von Cannabinoiden.
So können bestimmte Arzneimittel die pharmakologischen Wirkungen von THC und CBD entweder verstärken oder abschwächen. Aus diesem Grund ist es wichtig, vor Therapiebeginn abzuklären, ob und welche Arzneimittel eingenommen werden.
Wann darf eine Therapie mit Cannabinoiden nicht erfolgen?
Für welche Indikationen können Cannabinoide bzw. Cannabisbasierte Arzneimittel eingesetzt werden?
Zur Behandlung unterschiedlicher Indikationen kommen neben Cannabisblüten und Extrakten auch Rezepturen mit den Reinsubstanzen THC (Dronabinol) und CBD zum Einsatz.
Cannabinoid-haltige Arzneimittel mit einem höheren THC-Anteil oder reine THC-Zubereitungen (ölige/ethanolische Dronabinol-Lösungen, Dronabinol-Kapseln) eignen sich insbesondere zur Behandlung von unterschiedlichen Schmerzarten, bei Bewegungsstörungen (Tourette, Tremor) und Spastiken. Des Weiteren zeigen THC-dominante Arzneiformen gute Wirkungen bei Übelkeit und Erbrechen, sowie zur Gewichtsstabilisierung.
Neuropathische Schmerzen, aber auch Spastiken werden häufig mit Cannabisbasierten Arzneimittel behandelt, die ein ausgewogenes Profil an THC und CBD aufweisen. Für die Indikationen Epilepsie, Angsterkrankungen, Psychosen und Depressionen gibt es gute Wirksamkeitsnachweise für den Einsatz von Arzneimitteln mit einem hohen Cannabidiol-Gehalt. Außerdem wirkt CBD antientzündlich und kann in Form von dermatologischen Rezepturen topisch angewendet werden.
Welche Dosierungen werden empfohlen?
Generell sollte die Therapie mit Cannabinoid-haltigen Arzneimitteln bei der möglichst geringsten Dosierung begonnen werden, um unerwünschten Effekten und Nebenwirkungen vorzubeugen. Die Dosistitration d.h. die sukzessive Dosiserhöhung bis zur Ermittlung der gewünschten Zieldosierung, erfolgt Patienten-individuell. Diese kann einige Tage bis wenige Wochen andauern. Als Zieldosis sollte die Dosis herangezogen werden, die zu einer Verbesserung der Symptomatik und krankheitsbedingter Beschwerden führt!
Die Startdosierungen hängen vom jeweiligen Cannabinoid-Gehalt des Cannabisbasierten Arzneimittels ab:
Bei THC-dominanten Blütensorten sollte eher mit einer geringeren Dosierung gestartet werden, als bei Blütensorten mit einem überwiegenden CBD-Gehalt. Ähnlich verhält es sich bei Cannabis-Vollspektrum-Extrakten und Monopräparaten, wie z.B. der öligen Dronabinol-Lösung. Hier ist die Konzentration der Cannabinoide, insbesondere die von THC, ausschlaggebend, bei welcher Dosierung begonnen wird. Sofern CBD therapeutisch eingesetzt wird, können – aufgrund dessen guten Verträglichkeit – höhere Startdosierungen (z.B. 2,5mg pro Kilogramm Körpergewicht) gewählt werden.
Aus unserer Erfahrung als Cannabis Apotheke werden häufig folgende Anfangsdosen gewählt:
Arzneimittel | Anfangsdosis/Tag |
Cannabisblüten | 25 bis 50mg |
Dronabinol | 1,7 bis 2,5mg |
Cannabidiol | wenige mg bis mehrere hundert mg |
Ölige Cannabisextrakte | 0,5 – 2,5mg (THC und CBD) |